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Tag des Friauler Weines 2015 – Rückblick

Quelle: www.weintage.at
Quelle: www.weintage.at

Auch heuer war der Tag des Friauler Weines für uns ein gelungener Start ins Jahr. Der Veranstalter, Wolfgang Obermaier, hat es wieder geschafft, Winzerinnen und Winzer nach Wien zu holen und somit die Gelegenheit geschaffen, viele, viele Weine zu verkosten.

Wie schon bei der Ankündigung erwähnt, durften wir uns auf ein Wiedersehen mit alten Bekannten freuen. Es macht wirklich Spaß, wenn man von den WinzerInnen wiedererkannt und herzlich begrüßt wird, selbst wenn man nur ein einziges Mal bei Ihnen im Friaul war. Für uns ist das immer wieder eine Bestätigung wie besonders die Menschen dieser Region sind.

Logo von La Magnolia
Quelle: www.vinilamagnolia.it

 

In gewohnter Art und Weise, wollen wir an dieser Stelle keine Empfehlungen aussprechen, sondern lediglich ein paar Weine nennen, die uns besonders geschmeckt haben:
La Magnolia – hier waren die Weißweine durchgehend toll; erfreulich auch, dass es bei La Magnolia auch Übernachtungsmöglichkeiten (Bed&Breakfast) gibt und einer ausgedehnten Verkostung somit nichts im Wege steht.
Ronchi Rò delle Fragole – obwohl, laut Winzer Romeo, der Wein erst vor wenigen Wochen abgefüllt wurde und somit noch etwas zu jung schmeckt, waren wir vom Sauvignon 2013 sehr angetan. Es war übrigens genau jener Wein, den wir damals bei unserem Besuch kurz nach der Lese als Most direkt vom Fass probiert haben. Der damalige, positive Eindruck hat sich absolut bestätigt.
Ferlat Silvano – auch hier waren die Weißen überzeugend, allen voran der – für uns – sehr ungewöhnliche Pinot Grigio Ramato 2013.
Skok – gute Weißweine und ein Name den wir aus dem La Salvia (Yppenmarkt) kennen und schätzen gelernt haben.
ZorzonGrillo Iole sowie Colli di Poianis – nicht nur wegen der Weine, sondern auch weil es einfach liebenswerte Menschen sind, immer wieder einen Besuch wert.
Bagatto – ein sehr erfreuliches, kulinarisches Zwischenspiel mit köstlichem Prosciutto aus San Daniele.
Da Geschmäcker aber ja bekanntlich verschieden sind, können wir nur dringend raten, selbst ins Friaul zu reisen und soviel wie möglich zu probieren.

Ebenfalls wieder mit dabei waren auch Gisela Hopfmüller und Franz Hlavac, die neben der völlig überarbeiteten, neuen Auflage ihres Buches „Unser Friaul“ auch ihr neues Buch „Unsere Friaul Rezepte“ präsentiert haben. Wie viele andere an diesem Abend, haben auch die beiden ein bisschen über das schwierige Wein-Jahr 2014 erzählt. Der Eigenbedarf ist zwar gedeckt, aber man muss ja auch mal andere Weine probieren, wie Gisela Hopfmüller mit einem Lächeln bestätigte.

Wir dürfen also gespannt sein, wie sich der 2014er im Friaul entwickeln wird und freuen uns auf jeden Fall darauf.

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Ausflug Weißwein

Ronchi Rò delle fragole

Ronchi Ro - HausWir von Tutto Friuli sind immer auf der Suche nach dem Authentischen und Besonderen der Region Friaul-Julisch Venetien. Keine Massenproduktion, sondern Individualität. Auf einer Anhöhe, etwas außerhalb des kleinen Ortes Dolegna del Collio, haben wir das gefunden und zwar beim Weingut Ronchi Rò delle fragole.

Den Namenszusatz „delle fragole“ verdankt die Azienda Agricola Ronchi Rò den weißen Blüten der Erdbeer-Pflanzen, die im Frühjahr überall zu sehen sind. Geführt wird das Weingut von Carolina und Romeo Rossi – sie kümmert sich um die sehr schönen Gästezimmer und er ist für den Wein zuständig.

Ronchi Ro - VerkostungsplatzDas Weingut umfasst gerade einmal 4,5 Hektar mit einer Jahresproduktion von 11000 Flaschen. Bei Ronchi Rò delle Fragole werden ca. 30% Friulano und ca. 70% Sauvignon erzeugt. Beide Weine werden zunächst im Stahltank ausgebaut und am Ende kommt ein Teil davon (ca. 15-20%) noch für etwa 4 Monate ins Holzfass. Aus dem besten Sauvignon macht Romeo auch noch den Silenzi. Diese nur etwas 1300 Flaschen pro Jahr umfassende Selektion reift etwa 10 Monate im großen Holzfass (Tonneau) und danach noch ca. ein Jahr in der Flasche.

Ronchi Ro - RomeoLaut Romeo haben die Jahre 2011 und 2012 gute Ergebnisse geliefert (wobei letzterer noch ein paar Monate in der Flasche braucht). Während er 2011 und 2012 aus 100 Kilogramm Trauben etwa 70 Liter Most gewinnen konnte, waren es 2013 nur rund 60 Liter, doch damit stieg auch die Qualität. Über den zu erwartenden Wein des Jahres 2013 hat er richtig zu schwärmen begonnen. Von Duft- und Geschmacksnoten exotischer Früchte hat er erzählt und tatsächlich….als wir den Most kosten durften, der erst seit wenigen Tagen im Fass war, haben wir beim zukünftigen Sauvignon genau diese exotischen Eigenschaften bemerken dürfen.  Da wir aber nicht so lange warten wollten, haben wir uns dem Sauvignon 2011 und dem Silenzi mit Freuden zugewendet (und ein paar Flaschen gleich mit nach Hause genommen).

Ronchi Ro - VerkostungWas uns ganz besonders gefallen und beeindruckt hat, war nicht nur die Tatsache, dass Romeo seinen Wein mit „dem Kopf und nicht mit Maschinen“ produziert, sondern auch mit welcher Begeisterung er uns bis ins letzte Detail davon erzählt hat. Mehr können wir uns von Tutto Friuli nicht wünschen.

Ronchi Ro - ZimmerNachdem uns Romeo dann auch noch verraten hat, wo man den besten Frico im Friaul (im Restaurant Da Gaspero) essen kann, durften wir die Nacht in einem der, von Carolina sehr liebevoll und modern gestalteten, Gästezimmer verbringen. Und obwohl wir dank des üppigen, aber sehr empfehlenswerten, Mahls vom Vorabend wahrlich keinen Hunger hatten, haben wir das tolle Frühstück in vollen Zügen (u.a. Prosciutto, Caciotta, uvm.) genossen.

tutto-friuli-tipp: Wer einen Aufenthalt im Grünen und in einem familiären Umfeld sucht, ist bei Ronchi Rò delle Fragole wirklich gut aufgehoben.

Azienda Agricola Ronchi Rò delle fragole | Località Cime di Dolegna, 12 | 34070 Dolegna del Collio | Tel. +39 338 527 09 08 | ronchiro.vini@libero.it | www.ronchiro.com

 

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Veranstaltungen Wein

Tag des Friauler Weins 2013 – Rückblick

Tag des Friauler Weins 2013 - EingangAuch heuer konnte der Veranstalter der Weintage (Wolfgang Obermaier) wieder mehr als 20 Winzer aus dem Friaul ins Wiener Museumsquartier holen. Darunter waren ein paar alte Bekannte, aber auch ein paar neue Gesichter. Ob bekannt oder nicht, jedes Weingut muss sich Jahr für Jahr aufs Neue beweisen.

Tag des Friauler Weins 2013 - Francesca, Aquila del TorreEin freudiges Wiedersehen gab es mit Francesca von Aquila del Torre. Sowohl Friulano als auch Sauvignon Blanc (2011) haben uns gefallen, aber unser Favorit dieses Weinguts ist und bleibt der Merlot (2009). Ein paar Tische weiter trafen wir auf das Weingut Lis Fadis, wo wir erneut vom Bergul DOC (2008) – eine sehr gelungene Mischung aus Refosco, Merlot und Schioppettino – ‚verzaubert‘ wurden. Die Weißweine von Lis Fadis (Sbilf und Mazzarot IGT) zeigen schon im Glas, dass sie etwas Besonderes sind. Man darf sich bei Lis Fadis aber keinen leichten Sommerwein erwarten, ganz im Gegenteil. Nicht zuletzt aufgrund der wunderschönen Lagen werden wir diese Weingüter hoffentlich bald wieder besuchen dürfen.

Tag des Friauler Weins 2013 - VerkostungUnd wenn wir schon beim Thema Besuch sind…. 4 Weingüter wollen wir an dieser Stelle erwähnen, die wir auf jeden Fall genauer unter die Lupe nehmen werden.

Grillo Iole – der Sauvignon (2011) ist ein Traum, ebenso wie der Merlot Riserva (2007) und selbst die etwas komplizierteren Weine, die nicht unbedingt den Geschmack der breiten Masse treffen, wie der Cabernet Franc (2011) und der Schioppettino di Prepotto (2009) waren eine wohlschmeckende Überraschung. Praktischerweise verfügt das Weingut auch über ein Bed & Breakfast – einer Besichtigung steht also nichts mehr im Wege.

Pizzulin Denis – Friulano, Pinot Grigio und Merlot (2011) machen wirklich Freude am Gaumen und wenn dann auch der Schioppettino di Prepotto überzeugt, sollte man sich das Weingut auf jeden Fall genauer ansehen.

Il Roncal – es ist beinahe egal, welchen Wein man probiert – es schmeckt einfach. Vom Spumante Brut über Friulano und Sauvignon (2011) bis hin zu Merlot und Schioppettino (2010)….ganz zu schweigen vom Olivenöl. Zu unserer großen Freude bietet auch das Weingut Il Roncal Gästezimmer an, um nach einer ausgedehnten Verkostung ganz entspannt auf das Auto verzichten zu können.

Comelli Paolino – wie schon die beiden zuvor genannten Weingüter finden sich auch bei Comelli Paolino Übernachtungsmöglichkeiten im gehobenen Stil. Der eigentlich Grund für einen Besuch sollten aber die Weine sein. Sämtliche Weißweine, die an diesem Abend angeboten wurden (Chardonnay, Pinot Grigio, Friulano & Sauvignon – 2011), können bedenkenlos weiterempfohlen werden und auch der Soffumbergo, eine Cuvée aus Merlot, Refosco, Cabernet Sauvignon und Pignolo (2010), hat überzeugt.

Tag des Friauler Weins 2013 - BuffetWährend der Verkostung all dieser tollen Weine konnte man sich am Buffet mit Prosciutto, Oliven und anderen mediterranen Köstlichkeiten stärken. Ein kurzes Wiedersehen gab es auch mit Christian Bauer, Veranstalter von Events wie Friulano on Tour, der uns immer wieder mit wertvollen Tipps versorgt sowie mit Gisela Hopfmüller & Franz Hlavac, den Autoren des Buches ‚Unser Friaul‘, die im März 2013 ihr 2. Friaul-Buch veröffentlichen. Wir werden natürlich berichten.

Alles in allem eine sehr gelungene Veranstaltung und sicher auch im kommenden Jahr wieder ein Fixpunkt im Tutto Friuli Kalender.

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Allgemein Schinken Veranstaltungen Wein Weißwein

Gran Noè 2011

Gran Noè - LogoAuf Einladung der ERSA, der Regionalagentur für ländliche Entwicklung, hatten wir die Gelegenheit die Finalisten des Gran Noè 2011 zu verkosten. Der Gran Noè ist eine Initiative, die sich an alle Weinbauern der Region Friuli Venezia Giulia richtet und das Ziel hat, den besten Friulano zu küren. Die Veranstaltung mit dem Motto ‚Friulano & Friends‘ hatte heuer den Pinot Grigio als ‚Partner‘.

Gran Noè - Verkostung Aus 120 Weinen wurden von einer Fachjury die besten 23 Vertreter des Friulano sowie 8 Weingüter, die ihren Pinot Grigio ins Rennen geschickt hatten, ausgewählt. Am 25. Juni 2011 hatten wir dann die Möglichkeit diese Finalisten zu probieren. Die Rahmenhandlung dieser Prämierung konnte nicht interessanter sein, denn die Verkostung fand im Garten des Castello in San Daniele statt. Während vor den Schlossmauern das Schinkenfest – Aria di Festa – tobte, konnten wir  in aller Ruhe die köstlichsten Weißweine des Friaul probieren. Dabei konnten wir zudem viele neue Kontakte knüpfen, darunter etwa mit VertreterInnen der Weingüter ‚Castello di Buttrio‘, ‚Aquila del Torre‘, ‚Zamó‘, ‚Lis Fadis‘ oder auch ‚Villa Russiz‘. Wir freuen uns schon jetzt darauf, diese Weingüter zu besuchen und werden natürlich an dieser Stelle darüber berichten.

Gran Noè - BerkelWer in San Daniele ist, muss natürlich den herrlichen Prosciutto probieren. Die Veranstalter haben sowohl untertags im Rahmen der Verkostung als auch beim abendlichen Buffet dafür gesorgt wurde, dass immer genügend Prosciutto – direkt von der Berkel in den Mund – vorhanden war.

Gran Noè - Sieger Natürlich dürfen wir nicht vergessen, auch die Sieger des Gran Noè 2011 zu nennen. Diese wurden im Rahmen einer 1-stündigen Veranstaltung am Hauptplatz von San Daniele gekürt. Alles was in der Region Rang und Namen hat,  war vor Ort, um den Gewinnern zu gratulieren.
Der beste Friulano (2010) stammt vom Weingut Toros und der Sieger in der Kategorie ‚Pinto Grigio‘ vom Weingut Villa Russiz – beides Weingüter aus dem Collio. Auch von uns, herzlichen Glückwunsch.

Gran Noè - Abend

Der aufregende Tag ging in festlicher Atmosphäre im Garten des Castello bei – noch mehr – Weißwein und kulinarischen Köstlichkeiten des Friaul zu Ende. Ein großes Dankeschön an die Organisatoren, allen voran an die Damen vor Ort – Elisa, Eugenia, Giovanna, Mascia & Simonetta. Mille grazie e alla prossima.

 

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Allgemein Wein Weißwein

Vom Tocai zum Friulano

Tipicamente Friulano quadratisch
Quelle: www.ersa.it

Im Friaul gibt es viele Gründe mal ein Glaserl Wein zu trinken, sei es  nach einem Spaziergang oder  einer Shoppingtour, an der Bar oder auf einer Piazza in der Sonne sitzend. Dabei wird jedoch nicht wie beim Heurigen ein Weißer Spritzer sondern ein Tajut (Friulanisch für ein Glaserl Wein) Tocai bestellt. Der Tocai ist ein feiner sowie delikater Wein, wird als Aperitiv sowie zum Essen getrunken und er hat sehr wenig mit seinem ungarischen Namensvetter gemein. Die meisten kennen den ungarischen Tokaji in erster Linie als bernsteinfarbenen und sehr süßen Dessertwein mit einem Alkoholgehalt von rund 15°.

Und genau diese Namensähnlichkeit wurde dem Tocai schlussendlich zum Verhängnis. Ungarn schaltete den Europäischen Gerichtshof ein, um den Namen schützen zu lassen. Nach einigen Verfahren darf seit der Weinlese 2008 der Name Tocai in Italien nicht mehr verwendet werden und der Wein trägt seither den Namen Friulano. Geschichtlich gibt es viele Hypothesen wie der Tocai ins Friaul sowie der Tokaji nach Ungarn kamen. Eine besagt, dass die Weinrebe eventuell  übers Friaul nach Ungarn kam – welch Ironie.

Um die Marke Friulano bekannt zu machen wurde eine große Imagekampagne „Friulano Tipicamente Friulano“ (Friulano typisch friulanisch) ins Leben gerufen, die von der Regionalagentur für landwirtschaftliche Entwicklung (ERSA) betreut wird.

All jene die dachten sie hätten beim letzten Friaulurlaub eine neuen Wein entdeckt müssen wir enttäuschen. Es steht zwar Friulano drauf doch ist wie früher Tocai drinnen. In diesem Sinne – Salute!